???? Tag 3 – Form und Struktur
Die Fläche beginnt zu leben.
Die ersten Linien sind gesetzt, und langsam formt sich ein Geflecht aus Formen, Wegen, Wiederholungen. Auf dem Untergrund liegt ein warmes Gelb, das sich stellenweise ins Grüne zieht – wie Licht, das sich tastend über eine Landschaft legt.
Mit feinen Linien habe ich begonnen, Figuren und organische Muster zu verweben. Noch ist alles offen, vieles nur angedeutet, doch zwischen den Linien entsteht bereits Bewegung. Ich arbeite ohne feste Vorlage, lasse mich vom Rhythmus der Linien führen.
Das Gelb wirkt wie ein Atem, der das Ganze zusammenhält. Es erinnert mich an frühe Morgensonne – an einen Moment, in dem noch alles möglich ist. Die Stifte, der Geruch der Farbe, das leise Kratzen auf der Oberfläche: kleine Zeichen, dass das Werk seinen eigenen Willen zu entwickeln beginnt.
Heute habe ich nicht nach Perfektion gesucht, sondern nach Richtung.
Und sie scheint sich zu zeigen – leise, aber klar genug, um weiterzugehen.

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