Die Fläche beginnt, Tiefe zu atmen.
Mit jeder neuen Schicht verändert sich das Bild – leise, aber spürbar. Das Gelb bleibt als Grundstimmung bestehen, doch jetzt kommen Farben hinzu, die den Blick führen: ein sattes Blau, etwas Grün, ein leises Rot, das plötzlich wie ein Pulsschlag wirkt.
Das Gesicht, das sich abzeichnet, wirkt zugleich ruhig und kraftvoll. Es ist, als würde es aus dem Licht selbst geboren. Zwischen den klaren Linien entsteht Bewegung – ein Wechselspiel aus Nähe und Distanz, aus Fläche und Raum.
Die Arbeit an den Schichten ist ein geduldiger Prozess. Jede Farbe bringt eine Entscheidung mit sich: verdecken oder betonen, verbinden oder brechen. Oft muss ich innehalten, bevor ich weitermache – das Werk fordert Aufmerksamkeit, kein bloßes Tun.
In der Palette sammeln sich Spuren der letzten Tage: getrocknete Reste, kleine Inseln von Farbe. Sie erzählen still von jedem Zwischenschritt, von jedem Versuch, das Unsichtbare sichtbar zu machen.
Es ist ein wunderbarer Moment: das Werk beginnt, seinen eigenen Rhythmus zu finden. Ich folge – Schicht um Schicht.

0 Kommentare