Es ist dieser besondere Moment im Schaffensprozess, an dem das Werk beginnt, von selbst zu sprechen.
Nicht mehr ich führe den Pinsel – das Bild führt mich.
Die Formen sind da, die Farben im Gleichgewicht, doch nun offenbart sich etwas Tieferes: eine Stimmung, eine Stimme, die zwischen den Schichten fließt. Ich entdecke kleine Details, die ich nie bewusst geplant habe. Linien, die sich finden, ohne dass ich sie gesucht hätte.
Ich bewege mich vorsichtig, fast respektvoll. Jede neue Farbe, jeder Strich ist eine Antwort auf das, was das Werk mir zuflüstert.
Es geht nicht mehr um Kontrolle, sondern um Vertrauen.
Vielleicht ist das der schönste Teil des Malens: wenn das Werk zu einem Gegenüber wird – lebendig, eigenständig, überraschend.
Ich höre zu. Und antworte nur, wenn es wirklich nötig ist.

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